Einführung 1925-34 Reisen in Europa 1935-38 In Jugoslawien 1939-45 Kriegsjahre 1945-68 In Schweden Kontakt © Olaf Jordan |
Decin/Tetschen in Böhmen war nun wieder Olaf und Helfrids Wohnort, und noch zwei Kinder wurden hier geboren. Erst 1941 wurde Jordan zum Kriegsdienst in der deutschen Armee einberufen. Er kam zur „Staffel der bildenden Künstler“ und wurde als Wehrmachtsmaler zur 1. Kosakenkavalleriedivision an die Balkanfront abkommandiert. Diese Kosaken hatten sich mit Deutschland verbündet in ihrem Kampf um ihre Autonomie, die unter sowjetischer Herrschaft verlorengegangen war. Beinahe drei Jahre lebte Jordan mit ihnen und schilderte ihr Leben in Zeichnungen und Porträts. Bei ihrer Kapitulation in Österreich im Mai 1945 kam er mit ihnen in britische Gefangenschaft. Nach dem Krieg fand ein amerikanischer Offizier ein verstecktes Bündel mit Zeichnungen und Aquarellen von Olaf Jordan. Er brachte sie nach Washington, D.C., wo sie mit vielen weiteren beschlagnahmten Werken anderer deutscher Kriegsmaler in der „German War Art Collection“ im US Army Center of Military History aufbewahrt wurden. 1950 erschienen einige seiner Kosakenporträts in der Zeitschrift „Life“. Erst da entdeckte Jordan, was mit seinen Bildern geschehen war. Da sie als Kriegsbeute betrachtet wurden, konnte er sie aber nicht zurückfordern. Nach mehreren Jahren fand der amerikanische Kunstprofessor Dr. Bruce Carter zufällig Jordans Werke in dem Armeearchiv im Pentagon, und er war bald von der künstlerischen und humanistischen Qualität seiner Bildnisse von Kosaken und Gefangenen tief beeindruckt. Im Jahre 1975 arrangierte Professor Carter eine Ausstellung in Pittsburgh, Pennsylvania: „The Captured War Art of Olaf Jordan“. Diese Ausstellung wurde sehr wohlwollend aufgenommen - „ far superior to the usual glorified propaganda art“ (The Pittsburgh Press). Diese Resonanz durfte Jordan leider nicht mehr selbst erleben – er war zu diesem Zeitpunkt bereits sieben Jahre tot. Fünfzig Jahre nach dem Krieg wurde die Sammlung von Werken deutscher Kriegsmaler an Deutschland zurückgegeben. Jordans Bilder befinden sich nun im Deutschen Historischen Museum in Berlin und werden dort in der „German War Art Collection“ aufbewahrt. |